Die Gran Vía ist eine der charakteristischsten Gegenden von Madrid!
Die Idee einer Gran Vía, also einer „Großen Straße“, die die neuen östlichen Bezirke der Hauptstadt mit den westseitigen Stadtteilen verband, ohne durch die engen und chaotischen Gassen des Stadtkerns fahren zu müssen, entstand in der Mitte das 19. Jahrhunderts. Aber erst zu Beginn des nächsten Jahrhunderts wurde das Projekt endlich genehmigt, mit dem man beabsichtigte, Madrid in eine moderne, kosmopolitische, europäische Stadt zu verwandeln.
Und so führte am 4. April 1910 der König Alfonso XIII., begleitet von seiner Gemahlin und anderen Mitgliedern der königlichen Familie, mit einer silbernen Spitzhacke den ersten Schlag auf dem sogenannten „Pfarrhaus“ neben der heutigen Kirche von San José aus. Es war das Erste von vielen Gebäude, die im Laufe von beinahe vierzig Jahren dem Erdboden gleichgemacht wurden, um für die neue Straße Platz zu schaffen.
Sie können selbst die architektonische Entwicklung der Gran Vía nachverfolgen, einfach indem Sie auf ihr entlang gehen. Der erste Abschnitt ist von Gebäuden im Jugendstil geprägt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, während im letzten Abschnitt der rationalistische Stil vorherrscht: Die letzten Gebäude kann man beinahe als Wolkenkratzer bezeichnen.
Sie können mit dem Edificio Metropolis beginnen, das eine Art Wasserscheide zwischen der Gran Vía und der Calle Alcalá darstellt. Sie erkennen es an der geflügelte Victoria, die auf der Kuppel thront. Dann gibt es noch das Edificio Grassy, mit zwei übereinander stehenden kreisförmigen Türmen von unterschiedlicher Größe. Es ist nach dem berühmten Juweliergeschäft benannt, aber es beherbergt auch ein feines Uhrenmuseum mit mehr als fünfhundert Exponaten aus dem 16. bis 20. Jahrhundert.
Nun stellen Sie das Gerät auf Pause und gehen zum Gebäude Gran Vía Nr. 2.
Die Nr. 2 ist das Edificio de La Gran Peña, einst der Sitz des Großen Militärzirkels, in dem jetzt ein Hotel mit Panorama-Terrasse untergebracht ist. Im Übrigen gibt es viele historische Gebäude in der Gran Vía, die jetzt Hotels mit Panorama-Terrassen und spektakulären Außenpools beherbergen.
NEBENBEI: Erinnern Sie sich die Film-Komödie „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“? Die Terrasse der Wohnung, in der sich die komplizierte Geschichte abspielte, hatte eine schöne Aussicht auf die Gran Vía.