Das Museum der Thyssen-Stiftung ist eine der außergewöhnlichsten Kunstsammlungen in Madrid.
Bevor wir uns dem Museum widmen, möchte ich Ihnen noch einen schönen Platz zeigen, der sich hier ganz in der Nähe befindet: Es ist die Plaza Canovas del Castillo, benannt nach einem spanischen Politiker vom Ende des 19. Jahrhunderts, der von einem italienischen Anarchisten ermordet wurde. Man nennt diesen Platz auch „Plaza de Neptuno“ und zwar wegen seines runden Brunnens mit dem alten Meeresgott, den Sie umgeben von Robben und Delfinen auf einem Wagen sehen, der von zwei Seepferdchen gezogen wird. In der linken Hand hält er den Dreizack und um seinen rechten Arm wickelt sich eine Schlange.
Der Punkt, von dem Sie diesen eindrucksvollen Brunnen betrachten und möglichst mit Zoom fotografieren sollten, ist die Ecke mit dem Villahermosa-Palast, worin sich das Thyssen-Bornemisza-Museum befindet. Wie der Brunnen auf der nahen Plaza de Cibeles wurde auch dieser im Auftrag von König Karl III. entworfen. Ursprünglich befand er sich in der nahe gelegenen Carrera de San Jerónimo, eine der vielen Straßen, die auf die Plaza Puerta del Sol führen. Er wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts realisiert und ein Jahrhundert später hierher verlegt.
Hinter dem Brunnen sehen Sie die Fassade des historischen Hotels Palace in französischem Stil. Die Fast-Food-Restaurants und Ladengeschäfte in seinem Erdgeschoss wären dem König Alfonso XIII. ein Dorn im Auge, denn er hatte es aufgrund des beklagenswerten Mangels an Hotels auf europäischem Niveau in Madrid erbauen lassen. Als es im Jahr 1912 eröffnet wurde, war es das größte Hotel auf dem Kontinent und mit Telefonen und Gegensprechanlagen ausgestattet und als große Neuigkeit gab es in jedem Zimmer ein eigenes Bad! Werfen Sie einen Blick in das Innere und vor allem auf die prächtige Kuppel mit ihrer spektakulären Glaskonstruktion im Jugendstil.
NEBENBEI: Mittags um zwölf und nachmittags um drei und sechs und abends um acht Uhr können Sie das Glockenspiel des Gebäudes Plus Ultra hören und sehen, das sich neben dem Eingang des „Palace“ befindet. König Karl III., Goya, die Herzogin von Alba, Pedro Romero und Manola geben sich für zweieinhalb Minuten ein Stelldichein mit anmutigen Tänzchen!