Der berühmte Fernsehturm kennzeichnet mehr als jedes andere Bauwerk den Himmel über Berlin.
Wenn Sie Paris besuchen, wissen Sie, dass Sie von überall in der Stadt, wenn Sie in den Himmel schauen, den Eiffelturm sehen. In Berlin sehen Sie hingegen, wo immer Sie sind, wenn Sie nach oben schauen, den Fernsehturm.
Der vom prosowjetischen Regime errichtete Turm erhebt sich aus der weitläufigen Fläche des Marx-Engels-Forums, das seinen Namen dem Denkmal der beiden großen Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels, den Autoren des Manifests der Kommunistischen Partei, verdankt.
Der Turm wurde zwischen 1965 und 1969 auf Veranlassung des damaligen Regierungschefs der DDR, Walter Ulbricht, errichtet. Zunächst sollte der Fernsehturm am Stadtrand gebaut werden, später wurde beschlossen, ihn an einen zentraleren Ort zu verlegen. Zum einen aus praktischen Gründen wegen der besseren Übertragung von Radio- und Fernsehsignalen, insbesondere jedoch aus politischen Motiven, um der benachbarten Bundesrepublik Deutschland die technologische Überlegenheit des Ostens zu demonstrieren.
Ein sehr schneller Aufzug bringt Sie in nur 40 Sekunden zu der großen Glas- und Metallkugel in 205 Metern Höhe. Von dort aus genießt man einen herrlichen Rundum-Panoramablick auf Berlin. Im Obergeschoss befindet sich ein Café-Restaurant, dessen 40 auf einem Ring montierte Tische sich in 30 bis 60 Minuten um 360 Grad drehen. So kann man bei einem Essen oder Drink fortwährend neue Eindrücke der Stadt genießen. Über der Kugel ragt eine Antenne empor, die den Turm seit 1996 auf eine Gesamthöhe von 368 Metern bringt.
Es wird angenommen, dass die Form dieses Turms von einer Rakete inspiriert wurde. Man denke nur daran, dass er in den 1960er-Jahren gebaut wurde, als der „Wettlauf in den Weltraum“ ein Thema war, das alle großen Mächte der Welt interessierte.
Ich verabschiede mich von Ihnen mit folgender Kuriosität: Die Berliner nennen den Turm scherzhaft den Zahnstocher oder den Spargel. In den Jahren des Kommunismus wurde er jedoch die „Rache des Papstes“ genannt, weil ein Lichtkreuz entsteht, wenn die Sonne von der Turmkugel reflektiert wird.