Der Rundgang durch das Schloss beginnt an der Blauen Treppe, an der sich ursprünglich der Speisesaal des Jagdschlosses befand und die in eine feierliche Treppe umgewandelt wurde, als das Gebäude zur kaiserlichen Sommerresidenz wurde. Wenn Sie sich für die so genannte „Imperial Tour“ entscheiden, sei darauf hingewiesen, dass der Rundgang nur die Wohnungen von Kaiser Franz Joseph und seiner Frau Elisabeth aus dem 19. Jahrhundert sowie die Prunk- und Ballsäle umfasst. Alternativ können Sie sich für die „Grand Tour“ entscheiden, die auch die Räume aus dem 18. Jahrhundert aus der Zeit Maria Theresias umfasst.
Schalten Sie jetzt auf Pause und wieder ein, wenn Sie den ersten Raum auf Ihrem Rundgang erreichen, den Sie durch einen Parkettboden mit Fischgrätenmuster erkennen.
Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den Großen Kaiserhof. An den Wänden des Raumes sind Porträts der Habsburger zu sehen, die am meisten mit der Geschichte Schönbrunns verbunden sind. Nach einem Blick in das benachbarte Zimmer des Adjutanten, das anschließend renoviert wurde, gelangen Sie schließlich in das Zimmer der Wache.
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Es folgen drei Räume, die für kaiserliche Audienzen genutzt wurden. Der erste ist das Billardzimmer, eine Art Warteraum, in dem die Soldaten zwischen den großen Gemälden am grünen Tisch verweilten. Darauf folgt der opulente Nussbaumsaal, der sich durch seine feine Holzvertäfelung und Rokoko-Dekoration auszeichnet. Schließlich finden Sie das schlichte Franz-Joseph-Atelier, das ausschließlich mit privaten Gemälden und einigen Familienporträts, darunter das seiner geliebten Frau Sissi, dekoriert ist.
Und zum Abschluss des Rundgangs durch den Flügel des Gebäudes, in dem sich die Wohnung des unermüdlichen und spartanischen Kaisers befand, geht es in sein Schlafzimmer, in dem er im Alter von 86 Jahren starb: Der einzige wirkliche Luxus ist hier die angrenzende Toilette, die 1899 installiert wurde und auf „englischer Art“ ausgestattet war, d. h. mit einer revolutionären mechanischen Spülung!
Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Das Leben von Franz Joseph war alles andere als entspannt: Er wachte jeden Tag um vier Uhr morgens auf und saß nach seinen Waschungen und Gebeten wie angewurzelt an seinem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer, wo er seinen täglichen Papierkram erledigte oder seine zweiwöchentlichen Audienzen empfing, bis zu hundert an einem halben Tag! Hier frühstückte und aß er auch zu Mittag, serviert von einem vertrauenswürdigen Assistenten, dessen Zimmer sich direkt hinter diesem Raum befindet. Was soll ich sagen? Ein vorbildlicher Gouverneur, der 68 Jahre lang im Amt war!