STEPHANSDOM

Innenbereich

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Im Inneren des Stephansdoms herrscht oft Gedränge, aber ein Besuch ist immer sehr aufregend. In den lichtdurchfluteten Momenten, wenn die Sonne durch die großen Fenster scheint, kann man das schlanke gotische Bauwerk, das nach dem in Österreich und Süddeutschland beliebten „Hallen“-Modell errichtet wurde, voll und ganz genießen: Die Säulen, die das rippenförmige Dach tragen, unterteilen den Raum in drei gleich hohe Schiffe, und da es keine Seitenkapellen gibt, wirkt der mehr als neunzig Meter lange Innenraum noch geräumiger. Nicht minder beeindruckend ist ein Besuch des Doms am Abend, wenn sich die Säulen im Halbdunkel verlieren und der Schein der Kerzen vor den Votivbildern hervorsticht.

Sehr charakteristisch ist das Vorhandensein vieler barocker Altäre, nicht nur an den Seitenwänden, sondern auch entlang der Säulen. Niedliche Madonnen mit Kind oder realistische Kruzifixe sind auch heute noch Objekte inniger Verehrung. Sehr beliebt ist die Tränenmadonna aus dem 17. Jahrhundert, die sich am ersten Altar auf der rechten Seite befindet.

 

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Hier befindet sich das wichtigste Kunstwerk des Doms, eine Marmorkanzel aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es ist ein Meisterwerk der europäischen Gotik und zeigt Büsten der vier Evangelisten in den Balustraden, während am Geländer realistische Figuren von kleinen Reptilien entlang klettern. Ihr Künstler, der böhmische Bildhauer Anton Pilgram, zeigt sich aus einem kleinen Fenster unterhalb der Treppe.

Einige Schritte weiter finden wir ein Selbstporträt desselben Künstlers am Fuß der Orgelstütze, die an der linken Wand lehnt. Wenn Sie sich nach dem Grund für diese „Präsenz“ fragen, sollten Sie wissen, dass sie an eine Tradition aus dem Mittelalter anknüpft, nach der sich bestimmte Architekten im Inneren der von ihnen entworfenen Kirchen darstellen ließen, um ihre Spuren zu hinterlassen.

Im hinteren Bereich, der durch Bombardierungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, möchte ich auf den Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert in der linken Apsis und auf der gegenüberliegenden Seite auf das Grabmal Kaiser Friedrichs III. hinweisen, das 1467 von dem geschickten spätgotischen Bildhauer Nikolaus Gerhaert begonnen wurde.

 

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Die Leichname der Habsburger befinden sich in der Kapuziner- oder Kaisergruft, die nur ein paar hundert Meter entfernt liegt. Ihre inneren Organe werden jedoch im Dom in der Krypta des Herzogs aufbewahrt, mit Ausnahme der Herzen, die sich in der Kirche der Augustiner befinden.

 

 

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