ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM

Fresken Von Santorin Saal 41

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Audio-Guide Länge: 2:50
Deutsch Sprache: Deutsch
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Sie haben sicherlich vom Mythos Atlantis gehört, der besagt, dass nach dem Ausbruch eines Vulkans eine ganze Zivilisation für immer in den Tiefen des Meeres versank.

Der von Platon erzählte Mythos ist vergleichbar mit dem, was auf der Insel Thera, der heutigen Kykladeninsel Santorin geschah, als sie vor etwa 4600 Jahren von heftigen Erdbeben erschüttert wurde, gefolgt von einem schrecklichen Vulkanausbruch, der die Gebäude unter einer tiefen Aschedecke begrub.

Später wurde die antike Stadt − wie einst Pompeji − von Archäologen entdeckt und ausgegraben. In Privathäusern und öffentlichen Gebäuden fanden sich viele gut erhaltene Gemälde, von denen einige abgetrennt und in dieses Museum gebracht wurden.

Viele der Szenen, wie z.B. der „Frühling“, stellen die natürliche Umgebung fröhlich dar. Beachten Sie die auf einem Felsen abgebildeten Lilien, ihre leuchtenden Farben und wie sich die Vögel − vielleicht Schwalben − fröhlich am strahlenden Himmel jagen.

 

Auf einem anderen prächtigen Gemälde, das sich vielleicht an den Wänden eines Schreins befand, sind „Antilopen“ dargestellt. Schauen Sie nur, wie es einem unbekannten Künstler vor 3600 Jahren gelungen ist, einzig mit der Kraft der schwarzen Linie und ohne Verwendung anderer Farben, die aggressiv miteinander konkurrierenden Tiere lebendig erscheinen zu lassen. Die Zeichnung ist fließend, dynamisch und ausdrucksstark. Details der Umgebung wurden vernachlässigt: Der weiße Hintergrund betont die schwarzen Linien sowie den oberen komplett in Rot gehaltenen Teil und verleiht den Hörnern Dramatik.

 

Ein weiteres Bild auf rotem Grund − aus dem gleichen Raum − ist dem „Kampf der Boxer“ gewidmet. Die beiden Gegner, fast noch Kinder, sind nur mit einem Gürtel bekleidet, tragen lange, schwarze, zu eleganten Zöpfen gebundene Haare und an der rechten Hand Boxhandschuhe. Wahrscheinlich handelt es sich um die Darstellung eines rituellen Kampfes.

Diese Bilder erzählen von einer glücklichen Welt, in der die Menschen in engem Kontakt mit der Natur lebten und deren Schönheit gerne an den Wänden ihrer Häuser und Schreine darstellten.

 

Und noch eine Kuriosität: Die Fresken wurden aus Tausenden von Fragmenten rekonstruiert und dann zusammengefügt, damit sich auch nicht fachkundige Betrachter an ihnen erfreuen können. Die Originalteile können Sie daran erkennen, dass sie dunkler sind.

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