BORGHESE-GALERIE, Bernini-Apollo Und Daphne_Saal 3

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Audio-Guide Länge: 2.40
Deutsch Sprache: Deutsch

Erwähnenswert ist, dass von den prächtigen Bernini-Skulpturen, die in diesem Museum ausgestellt sind, das Werk Apollo und Daphne als sein Meisterwerk schlechthin gilt.

Wenn Sie mit dem Mythos, auf den sich das Werk bezieht, nicht vertraut sind, möchte ich ihn kurz zusammenfassen.

Apollo beging den Fehler, sich vor Amor zu zeigen, der, etwas empfindlich, beschloss, sich zu rächen, indem er ihm einen grausamen Streich spielte. Er schoss mit einem goldenen Pfeil auf Apollo, damit dieser sich in die erste Unglückliche, die ihm über den Weg lief, nämlich die arme Daphne, verliebte, und durchbohrte sie dann mit einem Bleipfeil, um zu verhindern, dass sie seine Liebe erwiderte.

Der Grausamste in dieser Geschichte war vielleicht Amor, der bei seinem Rachefeldzug die Nebenwirkungen nicht bedacht hat, denn das eigentliche Opfer war am Ende Daphne. Das Mädchen hatte nämlich Angst vor Apollo, dessen Liebe sie nicht erwidern konnte, und bat ihren Vater Peneus, eine Flussgöttin, ihre Gestalt zu ändern, woraufhin sie in eine Lorbeerpflanze verwandelt wurde.

Es ist offensichtlich, dass Bernini die Grundelemente der Erzählung meisterhaft wiedergegeben hat.

Sehen Sie, wie deutlich sich die Gefühle der beiden Protagonisten zeigen: der verwirrte Blick von Apollo, der jede Chance, Daphne lieben zu können, schwinden sieht, und der Ausdruck des erstaunten, aber auch verängstigten Mädchens, das seine Flucht gerade durch seine Verwandlung verhindert sieht.

Neben seiner Fähigkeit, dem Betrachter den Moment der Verwandlung Daphnes zu vermitteln, wie ich in der vorherigen Datei erwähnt habe, ist zu beachten, dass Bernini auch in der Lage war, die Idee der Bewegung Apollos wiederzugeben, die in dem Moment abrupt unterbrochen wird, als es ihm gelingt, das Mädchen zu ergreifen. Er steht immer noch auf einem Fuß, sein Mantel weht und sein Haar ist nach hinten gewellt.

 

Ich verabschiede mich mit folgender Kuriosität von Ihnen: Als Berninis Skulpturengruppen zum ersten Mal in der Villa Borghese ausgestellt wurden, griff man, um das Vorhandensein heidnischer Szenen in der Residenz eines hohen Prälaten zu rechtfertigen, zu dem Kunstgriff, eine Inschrift anzubringen, die der christlichen Ethik einen gemeinsamen Sinn gab. So hieß es zum Beispiel bei Apollo und Daphne: „Wer die Freuden der flüchtigen Schönheit liebt und verfolgt, füllt seine Hand mit Laub und sammelt bittere Beeren“, was bedeuten sollte, dass die Schönheit schließlich verschwindet und nichts zurückbleibt.

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